Saison 2010/2011

Emotionales Saisonfinale - Konz II - SG Trier VIII 4:1

Ausgangslage:
Konz II holte am vorletzten Spieltag Wittlich III ein, indem man nun endlich nebst gleicher Punkte auch die gleiche Anzahl an Brettpunkte ergatterte.

 

Die Zeit vor dem Finalspieltag:
Lange geplant und sich vielseitig im Verein umgehört, konnte M. Hoffmann aus seinem Schach-Pensionisten-Dasein reaktiviert werden, so dass die Mannschaft die Nicht-Anwesenheit des erfolgreichen Ersatzmannes N. Hibberd gut kompensieren konnte. Nebst Mannschaftsführer Zillgen stand gemäss DWZ eine Spitzenmannschaft zu Buche…Was sollte also schiefgehen? Man musste nur höher als Wittlich III im zeitgleichen Parallelwettkampf gewinnen….

 

Bei der letzten Trainingseinheit am Donnerstag vor dem grossen Finale herrschte starke Anspannung bei den Spielern der II. Mannschaft. Nur einzelne waren frohen Mutes und freuten sich auf den nächsten Sieg. Was macht man also die letzten Tage vor dem Sonntag? Ununterbrochen an Schach denken! :) Dem Mannschaftsführer wurde selbst Spielpraxis verordnet, um die Angst vor der Unsicherheit entweichen zu lassen.

 

Am Spieltag:
In Bestbesetzung war Konz II pünktlich anwesend, aber wo waren denn die Gegner? Nach 10 Minuten Wartezeit wurden die Uhren angestellt. Nach weiteren 10 Minuten triefen sie an, aber nicht vollständig. Es sah so aus, als ob wir an einem Brett brettfrei gewinnen. Eine Erleichterung und ein gutes Startgefühl machte sich im Raum breit. Kampflos zu gewinnen macht keinen Spass, aber in so einem wichtigen Kampf zählt einfach nur der Punkt, auch wenn man lieber am Brett gewinnt.

 

Doch als es zum Ausfüllen des Spielberichtsbogen kam, war Trier nun vollständig und fast in Bestbesetzung. Dies sollte ein hartes Stück Arbeit bedeuten. An Brett 1 wurde geblitzt um zu sehen, wer der bessere Schachspieler ist. SchwuppsDiWupps verlor der Konzer Spitzenspieler bei einer Unachtsamkeit einen Bauern. Nachdem er sich nun mit Nervennahrung vollgestopft hatte (gut, dass der Mannschaftsführer auf alle Eventualitäten vorbereitet ist und extra Nervennahrung aufgestellt hatte) spielte dieser ruhiger. Der in Vorteil gelangte Trierer wollte aber die Partie sofort entscheiden und öffnete aggressiv die Brettmitte. Dies war jedoch voller taktischer Komplikationen auf die das Konzer Spitzenbrett hoffte. Nun konnten 2 Figuren für den Turm gewonnen werden, jedoch hatte Trier die bessere Angriffsposition.

 

Inzwischen liessen es alle anderen Bretter ruhiger angehen, ausser an Brett 5. Unser Spieler M. Hoffmann kam rasch in eine strategisch bessere Ausgangsposition und es sah aufgrund der taktischen Verwicklung so aus, als ob er eine Figur gewinnen könnte. Jedoch reichte es nur zum Bauern. Mit diesem Vorteil konnte er aber seinen Gegner Stück für Stück auseinandernehmen. 1-0

 

Der vor der Wettkampf nervöse Mannschaftsführer der Konzer Dirk konnte den Trierer in eine Falle locken und sich so die Figur ergattern. Selbst im Damenendspiel liess er sich nicht aus der Ruhe bringen (ja, man muss erst die Lektion lernen in Damenendspielen langsam und genau zu spielen) und konnte zum 2-0 einlochen.

 

An Brett 1 kam inzwischen die Wende als der Trierer viel zu schnell die Brettmitte öffnen wollte und sich nicht mit dem einfachen Bauerngewinn zufrieden gab. Einmal in Vorteil ist wird man dann einfach vom Zug des Konzer Angriffsspielers überrollt. 3-0

 

Brett 2 sah wackelig aus gegen einer 1400er, aber es stellte sich heraus, dass der Gegner früher 1800 DWZ hatte und sofern er sich anstrengte diese auch abrufen konnte. Die ganze Erfahrung unserer Altmeisters konnte aber nicht niedergerrungen werden, so teilte man sich hier am Ende ausgekämpft den halben Punkt. 3,5-0,5

 

Am 3. Brett sah es zwischendurch schlecht aus, aber am Ende geht wohl auch hier die Punkteteilung in Ordnung. 4-1. Ein zufriedenstellendes Ergebnis, auch wenn unsere DWZ Ueberlegenheit sogar einen noch hoeheren Sieg versprach.

 

Was war das Ergebnis aber wert? Wir dachten den Aufstieg, denn 2 sehr gut ausgebildete Beobachter (Abiturient und ein stets bemühter Mensch mit Promotionsversuch) berichteten uns telefonisch dass unser direkter Aufstiegskonkurrent nur 3-2 gewonnen hat. Das bedeutete für uns den Aufstieg. Erste Jubelschreie gab es schon im Vereinsheim…Es war eine tolle Stimmung zu fühlen…Lange Arbeit wurde belohnt und so ging man - wie geplant - zum Bierhaus, um das Festmahl zu geniessen. Natürlich hat man zuvor noch die wichtigsten alteingesessenen Vorstandsmitglieder von der frohen Kunde informiert.

 

Inzwischen waren auch die Beobachter angekommen. Mitten in der Feierstimmung wollte jeder die Details von den Wittlichern wissen. Erste Unstimmigkeiten wurden mit absoluter sicherem Auftreten bei völliger Unsicherheit stark überspielt und weggewischt. Als aber der der erfolgreiche Ersatzspieler plötzlich in einer nicht beobachteten Mannschaft gespielt haben sollte, herrschte plötzlich Stille und der Beobachter verzog sich zu mehreren hoffnungsvollen Telefonaten.

 

DIE GUTE NACHRICHT. WIR SIND NOCH DABEI UND VOLLER CHANCEN. DIE SCHLECHTE, WITTLICH HAT AUCH 4-1 GEWONNEN. Naja, jetzt sind wir glücklich, dass Trier Wittlich mit einer ganz schlechten Mannschaft ueberhaupt einen Punkt abgeluchst hat, aber so ein Gefühl wie an diesem Sonntag kann man schwer vermitteln, wenn man nicht dabei war.

 

Also Leute, am Riemen reissen und beim direkten Vergleich (zum Glück gibt es so etwas inzwischen aussergewöhnlich althergebrachtes noch, da wir im direkten Vergleich nämlich verloren hatten) den Gegner niederringen!

 

VIEL ERFOLG!

 

P.S.: Ich schätze die Beobachter haben auch ihre Lektion fürs Leben gelernt….