Regelkunde

Paarungsermittlung Schweizer-System (Beschleunigt)

(Quelle: Hilfesystem Swiss-Chess)

Mit der „beschleunigten Paarungsermittlung" kann die Paarungsermittlung bei großen Turnieren mit relativ geringer Rundenzahl verbessert werden. Damit ist gemeint, dass der Spielstärkeunterschied für die Paarungen der ersten beiden Runden nicht zu groß wird und die „guten" Spieler schneller gegeneinander gepaart werden.

 

Beim „normalen" Schweizer-System erfolgt die Paarung der ersten Runde so, dass sich alle Teilnehmer (N) in einer Gruppe (Punktgruppe mit Null Punkten) befinden. Diese Gruppe wird in zwei Untergruppen geteilt (N/2 Teilnehmer). Anschließend wird Spieler 1 gegen Spieler N/2 + 1 gepaart, Spieler 2 gegen N/2 + 2 usw. Bei 400 Teilnehmern spielt also 1 – 201, 2 – 202 usw. Dabei ist der Spielstärkeunterschied oft so groß, dass praktisch (oder theoretisch) alle Spieler der oberen Hälfte gegen die Spieler der unteren Hälfte gewinnen. Diese Runde ist damit quasi für das Turnierergebnis „verschenkt".

 

Mit dem „beschleunigten Paaren" wird versucht diesen „Nachteil" zu vermeiden, in dem bereits zur Paarungsermittlung der ersten Runde 2 – 4 Untergruppen gebildet werden, die dann „untereinander" spielen.

 

Realisiert wird das Verfahren dadurch, dass den Spielern der neuen Untergruppen Pseudopunkte zugeteilt werden, die für die Paarungsermittlung der ersten beiden Runden gelten und danach nicht weiter berücksichtigt werden.

 

Am Beispiel „Startgruppe dividiert durch 2" wird dieses Verfahren genauer gezeigt. Für die anderen Auswahlpunkte gilt ein analoges Verfahren.

 

1) Die Teilnehmer werden zunächst in zwei Untergruppen eingeteilt (A + B). Die Teilnehmer der A-Gruppe erhalten einen Pseudopunkt, die Teilnehmer der B-Gruppe erhalten keinen Pseudopunkt.

 

2) Die Paarungsermittlung wird für diese Untergruppen (A1, A2 und B1, B2) nach dem „normalen" Paarungsverfahren durchgeführt. Es spielen also A1 – A2 und B1 – B2.

 

3) Durch den Pseudopunkt erfolgt die Paarungsermittlung in der zweiten Runde so, dass die Gewinner aus „A1 – A2" untereinander spielen. Die Verlierer von „A1 – A2" spielen gegen die Gewinner von „B1 – B2". Die Verlierer von „B1 – B2" spielen untereinander. Die Remis-Spieler der beiden Gruppen „A1 – A2" und „B1 – B2" spielen innerhalb ihrer Gruppe die nächste Runde.

 

4) Ab der dritten Runde wird die Paarungsermittlung „normal" fortgesetzt und es spielen immer die Punktgleichen gegeneinander.

Zusammenfassung:

Im Ergebnis bedeuten diese Einstellungen, dass die erste Runde in verschiedenen Gruppen gespielt wird. In der zweiten Runde spielen dann die Sieger der / einer unteren Gruppe gegen die Verlierer der / einer oberen Gruppe. Ab der dritten Runde spielen dann alle in der zugehörigen Punktgruppe.

Hinweis:

Die Paarungsermittlung ist zwar „besser" bezüglich der Turnierplatzierungen, das Turnier verliert aber eventuell für die schwächeren Spieler an Reiz, da diese nicht mehr gegen die Meisterspieler gepaart werden.

Einteilung der Gruppen nach Rundenzahl und Teilnehmerzahl:

Mit den folgenden Tabellen soll gezeigt werden, wann welches „beschleunigte System" eingestellt werden sollte. Dabei wird davon ausgegangen, dass turniertechnisch sichergestellt werden soll, dass die beiden besten Spieler gegeneinander kommen (wenn beide alles gewinnen). Dies ist theoretisch nach der Formel „R = 2 hoch N" (R = Rundenzahl, N = Teilnehmerzahl). Bei den folgenden Tabellen handelt es sich nur um Empfehlungen. Natürlich steht es dem Turnierleiter frei, eigene Einteilungen vorzunehmen.

 

5 Runden (max. N = 32):

1-16

Normal

17-32

Beschleunigt - 2

33-48

Beschleunigt - 3

49 und mehr

Beschleunigt - 4

 

 

 

 

 

 

Bei den von den Schachfreunden Konz-Karthaus anstehenden Turnieren beabsichtigen wir grundsätzlich das beschleunigte Schweizer System einzusetzen. Die Anzahl der Gruppen ist abhängig von den jeweiligen Teilnehmerzahlen.