Theresa von Avila – Schutzpatronin der Schachspieler

Im Jahre 1944 deklarierte Papst Pius XII. die Kirchenlehrerin Theresa, das spanische Pendant der deutschen Hildegard von Bingen, zur Schutzpatronin der Schachspieler. Theresa war eine leidenschaftliche Schachspielerin. Von ihr ist der auf viele Lebenssituationen anwendbare Spruch überliefert: „Wer die Schachfiguren nicht richtig aufstellen kann, kann nicht Schach spielen. Wer nicht Schach sagen kann, kann auch nicht mattsetzen.“

 

Der TV erinnerte im Oktober an die päpstliche Deklaration, denn am 04. Oktober 1582 starb die Patronin. Es ist ein ganz besonderes Datum! Auf den 04.10.1582 folgte nämlich unmittelbar der 15.10.1582: Geburtstag der Gregorianischen Kalenderreform. Die so traditionsbewusste Katholische Kirche - Theresa war Zeitgenossin des unangenehmen Galileo (1564 - 1642)! - ist mit dieser Reform scheinbar über ihren Schatten gesprungen. Doch bevor Euphorie aufkommt: Der Oktober war der Monat mit den wenigsten Heiligentagen, die Reform bringt also in diesem Monat die geringste Unordnung in das Kirchenjahr. Und das Datum wurde auch so gewählt, dass die Reihenfolge der Wochentage gewahrt blieb.

Für die Trierer ist noch von Bedeutung, dass Pius XII. lange vor seiner päpstlichen Regentschaft von 1939 bis 1958 als Nuntius (päpstlicher Gesandter) in Deutschland lebte. Unter seinem Geburtsnamen Pacelli führte er von 1917 bis 1929 das diplomatische Korps in Deutschland an. Im Jahre 1957 nannte der Stadtrat anlässlich des 30. Jahrestages seines Besuchs in Trier einen Teil der Moselstraße um in Pacelliufer.

H. Giering, Oktober 2015