Die Fischer - Zahl

Samstag, 21. 5. 2011: Schalke gewinnt den DFB-Pokal mit 5:0 ! Als langjähriger Gelsenkirchener denke ich euphorisch, das könnten wir Sonntag gegen Wittlich auch schaffen. Aber Wittlich III hatte sich für den Stichkampf zum Aufstieg in die A - Klasse ab Brett 3 ebenfalls kräftig verstärkt und so erreichten wir dank einiger genialer Spielzüge Willi Tratars ein mühsam verdientes 3:2. Apropos genial. Was liegt näher, als an den genialsten aller bisherigen Schachweltmeister zu denken, an Robert James Fischer. Und welche schachliche Beziehung habe ich zu Bobby?

 

Diese Frage führt zum so genannten Kleine-Welt-Phänomen, welches besagt, dass zwei beliebige Menschen auf dieser Erde durch eine Kette von nur wenigen paarweise miteinander bekannten Personen verbunden werden können. Für das Schach hat sich der hier bereits mehrfach erwähnte Professor der Mathematik und Schachbotschafter auf der Dresdner Schacholympiade Christian Hesse dieses Problems angenommen. In seiner Vita verkündet er, die Fischerzahl 6 zu haben und bringt folgende Ableitung:

  • Spasski besiegte Fischer (mehrfach)
  • Harald Lieb besiegte Spasski 1979 (München)
  • Werner Nautsch besiegte Lieb 1981 (Bundesliga)
  • Frank Beckmann besiegte Nautsch 1992 (NRW-Liga)
  • Bernd Sakulski besiegte Beckmann 1986 (Plettenberg)
  • Christian Hesse besiegte Sakulski 1980 (Attendorn)

Bis auf die beiden letzten Ereignisse konnte ich diese Ableitung in den mir zur Verfügung stehenden Datenbanken nachvollziehen. Zum besseren Verständnis dieser Spielerei noch einige Randbedingungen. Bobby selbst besitzt die Fischerzahl 0. Jeder, der Fischer mindestens einmal besiegt hat, erhält die Fischerzahl 1. Jemand (außer Fischer), der mindestens einmal jemanden mit Fischerzahl 1 besiegt hat, erhält die Fischerzahl 2 usw. Wer in diesem Sinne keine Kette gewonnener Spiele zu Fischer herstellen kann, hat die Fischerzahl 8 (quer liegend).

 

Je kleiner also die Fischerzahl, um so größer die Leistung. Ich denke, unser Webmaster kann eine solche Kette herstellen. In besseren Zeiten hatte ich einmal bei einem Seniorenturnier gegen den Berliner Fidemeister Harald Lieb eine Gewinnstellung, die sich jedoch mit zunehmender Zeit in eine Verluststellung wandelte. Beinahe!!

 

Helmut Giering, am Tage des Aufstiegs.